In ihrer Werkreihe LICHTBLICK widmet sich die Fotografin der heimischen Kiefer, des Baumes, der den Wald im Raum Nürnberg am stärksten prägt. Dramatisch bei Dunkelheit inszeniert, zeigt jede einzelne Kiefer ihre individuelle Gestalt. Wie Protagonisten eines Schauspiels auf einer Bühne präsentieren sich die Gestalten der Bäume in sattem Grün und rotbraunen Tönen vor nachtschwarzem Grund – eine
natürliche Komposition mit einem Geflecht aus geschwungenen horizontalen und vertikalen Linien.
HALTESTELLEN. Sabine Freudenberger hat es unternommen, Bus-Haltestellen in einem Land der Dritten Welt, Costa Rica, mehr oder weniger systematisch, als ob es der Beginn einer Inventarisierung oder Typisierung wäre, zu dokumentieren. Was auf den ersten Blick simpel erscheint, nicht vom Aufwand, sondern vom künstlerischen Ergebnis her, erweist sich bald als erstaunlich vielfältig, poetisch und listenreich. Denn die Stille ihrer wahrlich unprätentiösen und blickkonform präsentierten Objekte bringt unseren Kopf ins Sinnieren. Wir denken über das Los der auf ein halbwegs intaktes Verkehrsnetz angewiesenen Menschen in ihrem dualen Wirtschaftssystem nach: Wieviel Schutz vor Sonne und Regen brauchen sie beim Warten? Wie oft hält hier ein öffentliches Verkehrsmittel? Wie sieht der kleine Kosmos von Zivilisation und Natur, von Leben und Tod, von Dorf und Stadt aus?